Neuland (russisch Новь, Now) ist der sechste und letzte Roman des
russischen Schriftstellers Iwan Turgenew, der 1870 bis 1876 geschrieben
und 1877 im Januar- sowie im Februarheft des Westnik Jewropy publiziert
wurde. Ebenfalls 1877 kam die Übertragung ins Deutsche bei E. Behre in
Mitau als in Rudolstadt gedrucktes Buch heraus.
Der verarmte Student Alexej Neshdanow, unehelicher Sohn eines Adligen,
kehrt der Historisch-Philologischen Fakultät der Petersburger Universität
den Rücken und will in der russischen Provinz die dem Zaren treu
ergebenen, ganz und gar untertänigen Bauern aufwiegeln. Der gelegentlich
Verse schmiedende Republikaner und Ästhet Neshdanow scheitert bei seinem
aussichtslosen Versuch.
Hintergrund: Die Romanhandlung setzt im Frühjahr 1868 ein und läuft bis
in den Winter auf das Jahr 1870. Bereits im Spätwinter 1861 war in
Russland die Leibeigenschaft abgeschafft worden. Die Volkstümler strebten
einen Weg zum Sozialismus auf dem Lande an, der den Bauern den
beschwerlichen Umweg über den Kapitalismus ersparen sollte. Turgenew
verfolgte von Frankreich aus nicht nur diese revolutionäre Bewegung mit
Interesse, sondern pflegte auch persönliche Kontakte zu zwei von deren
Häuptern – Lopatin und Lawrow. Turgenew unterstützte deren Sprachrohr
Vorwärts finanziell und brachte in Neuland, seinem letzten
umfänglichen Werk, die vertrackte Situation des unbeholfenen russischen
Bauern seiner internationalen Leserschaft nahe.