Frühlingswogen, auch Frühlingsfluten (russisch Вешние воды,
Weschnije wody), ist eine Novelle des russischen Schriftstellers Iwan
Turgenew, die 1871 in Baden-Baden vollendet wurde und 1873 im Westnik
Jewropy erschien.
Anno 1870 denkt der adlige Gutsbesitzer Dimitri Pawlowitsch Sanin aus
dem Gouvernement Tula an den Sommer 1840 in Frankfurt zurück. Nach
mehrmonatigem Italienaufenthalt hatte er sich auf der Rückreise nach
Sankt Petersburg die Stadt am Main angeschaut und dabei die Italienische
Konditorei Giovanni Roselli betreten. Der 25-jährige Durchreisende war in
der Konditorei der um die 19-jährigen Gemma Roselli begegnet. Beherzt
rettet er – Erste Hilfe leistend – deren 14-jährigem Bruder Emilio das
Leben und findet auch somit Zugang zur Familie Roselli aus Vicenza.
Sanin verpasst die bereits vollständig bezahlte Kutsche nach Berlin und
bleibt bei Gemma in Frankfurt. Gemmas Bräutigam Karl Klüber, wohlhabender
Leiter eines Frankfurter Tuch- und Seidengeschäfts, lädt den Lebensretter
zu einer gemeinsamen Ausfahrt nach Soden am Taunus ein. Das Vergnügen
endet mit einem Eklat in der Ausflugsgaststätte. Der betrunkene Offizier
Baron von Dönhof am Nachbartisch beleidigt Gemma und wird dafür von Sanin
gefordert. Der Tuchhändler Klüber beschränkt sich auf eine strenge
Behandlung des aus seiner Sicht für den Zwischenfall zuständigen
Kellners…