Dieser leider etwas vergessene Roman ist nicht nur eine ungeheuer spannende
Biographie Leonardo da Vincis, sondern auch Sittenbild der italienischen
Renaissance. Als zweiter Band der Reihe "Christos i Antichristos" zeigt er die
Spannungspole des Menschen in der Renaissance; christlich, mittelaterliche
Demut, neuzeitlich wissenschaftliches Denken, der "Wiederentdeckung" antiker
Kulte und Mysterien, modernes Machtdenken, wirtschaftliche Entfaltung sowie
die Individuation.
Gewaltherrscher wie Papst Alexander VI und dessen Sohn Cesare Borgia werden
im Zusammenspiel ebenso lebendig und zeigen die Pracht, Brutalität und
Genialität, in der sich das damalige Leben bewegte, wie der in diesem
Spannungsfeld auftretende christliche Fanatismus.