Der außerordentliche Beifall, welchen die »Erinnerungen eines alten
Leipzigers« bei ihrer ersten Veröffentlichung im Leipziger Tageblatt
gefunden haben, veranlassen mich, diese damals meist kurzgefaßten, zum
Theil mehr skizzenhaften Arbeiten, welche dem beschränkten Raum eines
Tagesfeuilletons angepaßt sein mußten, zu vervollständigen und weiter
auszuarbeiten und als einen gewiß wünschenswerthen Beitrag zur Chronik
der Stadt Leipzig, zunächst in Heften, wobei jedes Heft ein in sich
abgeschlossenes Ganze bilden wird, herauszugeben.
…
Ich bitte, in diesem Sinne das Ganze ebenso freundlich aufzunehmen und
zu beurtheilen, wie dies mit den einzelnen Skizzen im Feuilleton des
Leipziger Tageblattes der Fall war; zumal dieser Beitrag zur Chronik von
Leipzig nicht in dem gewöhnlichen trocknen Stile der Chronisten
erscheint, sondern auch der Humor in demselben zu seinem Rechte gelangt,
um dem Ganzen die rechte Würze zu verleihen.
Es sollen, gleichsam eingestreut in eine Chronik über Leipzigs
räumliche und sonstige Entwicklung, möglichst genaue Schilderungen aus
und nach dem damaligen Volksleben unserer Stadt hier Platz finden, und
wenn bei denselben hier und da einmal ein Stück Satyre mit unterläuft, so
bitte ich zu berücksichtigen, daß die Satyre die Schwester des Humors ist
und eine Verhöhnung oder Verspottung mancher der jetzt Vielen unmöglich
dünkenden früheren Einrichtungen in keiner Weise in der Absicht des
Verfassers liegt.